… und bucht Seminar ”digitales Detoxing”. Auch an unserer Polizei geht der digitale Wandel nicht vorüber und sie sind längst nicht mehr nur mit einer Pistole bewaffnet. Bei genauer Betrachtung der schicken dunkelblauen Dienstkleidung entdeckt man viele unterschiedlich große Taschen, die unter anderem für den digitalen Wahnsinn nützlich sind. Bewaffnet mit Funkgerät, Diensthandy & privatem Handy treten sie ihren Arbeitsalltag an. In den Außendienst kommt dann noch ein Tablet mit – für Dokumentationszwecke.
Im Innendienst plagt sie eine tägliche Mail Flut an Befehlen, die es abzuarbeiten gilt. Da ist PolizistIn schon gefordert selbstbestimmt zu reagieren und sich nicht im digitalen Nebel zu verirren. Ständige Funkgeräusche, Klingeltöne, Popups & Co sind bei Arbeiten, die ein hohes Maß an Konzentration & Aufmerksamkeit verlangen, nicht gerade förderlich. Was grundsätzlich viele Vorteile bringt kann hier zur Qual werden.
Ständige Unterbrechungen führen zu Aufmerksamkeitswechsel, verleiten uns zum Multitasking und können uns körperlich, wie auch geistig-mental an unsere Grenzen bringen. Abgesehen davon brauchen wir, laut Forschungsergebnissen der Neurobiologie, nach einer Unterbrechung bis zu 20 Minuten bis wir an unserer ursprünglichen Aufgabe wieder weiter arbeiten. Inzwischen arbeiten wir an 2 anderen Aufgaben, die überhaupt nichts mit der vorherigen zu tun haben. Unterbrechungen führen somit zum Vergessen ursprünglicher Intensionen. Wir können auch Wichtiges von Unwichtigem schwerer unterscheiden und machen viel mehr Fehler.
Die Hirnforschung sagt: Multitasking funktioniert eher, wenn es sich um Routineaufgaben handelt bzw. wenn unterschiedliche Arealen im Hirn angesprochen werden.
Ein Beispiel:
Stellen Sie sich vor, Sie sind gerade dabei eine Matheaufgabe zu lösen. Währenddessen werden Sie von einem Telefonat unterbrochen. Diese Unterbrechung führt dazu, dass Sie die Lösung der Matheaufgabe wieder vergessen. Dann fangen Sie wieder von vorne an zu überlegen. Ihr ursprünglicher Aufwand, den Sie für die Bewältigung der Aufgabe benötigt hatten, vergrößert sich. Wenn so etwas häufiger auftritt, kann sich leicht der Eindruck verfestigen, dass wir unsere Aufgaben nicht schaffen – ihnen nicht mehr gerecht werden – Überforderung macht sich breit. Wer ständig hinterherhetzt, reagiert körperlich mit schnellem Puls und flachem Atem – Zeichen für Stress. Kurzfristig können die meisten Menschen damit gut umgehen. Wird Stress jedoch zu einem ständigen Begleiter, treten sowohl körperliche, emotionale, als auch geistig-mentale Erschöpfungszustände auf. Es kann bis zum sozialen Rückzug kommen.
Es geht nicht darum die digitale Welt zu verteufeln
Es geht darum, sich dem Einfluss der Digitalisierung bewusst zu werden und einen für sich persönlich gesunden Umgang zu trainieren.
Ja! Es gibt Studien die zeigen, dass wir nach unserem Smartphone bereits süchtig sind. So süchtig, dass wir uns aus Gewohnheit alle 11 Minuten selber unterbrechen. Das kennen Sie doch, oder?! Sie greifen nach Ihrem Handy weil bestimmt eine neue WhatsApp Nachricht eingegangen ist, oder ein E-Mail abzurufen ist, oder Sie zücken nach Ihrem Smartphone, weil Sie vermuten, es läuten zu hören – dabei ruft gar niemand an, …
42 % der Deutschen geben beispielsweise an, dass Sie Ihr Smartphone am stillen Örtchen nutzen. 26% der 10-18 Jährigen sagen, dass Sie wegen der Smartphone-Nutzung häufig zu Hause Stress haben und bei 41% der Berufstätigen ist die 1. Beschäftigung am Tag das E-Mail-Checken.
Außerdem sehen wir überall „Smombies“ herumlaufen. So werden laut Jugendmodewort 2015, das eine Wortkombination aus „Smartphone“ und „Zombie“ darstellt, Menschen bezeichnet, die ständig auf Ihr Smartphone starren. Ob auf der Bushaltestelle, im Einkaufszentrum oder im Park – zu beobachten ist das Phänomen fast überall.
Ist das, das Leben so wie wir es uns vorstellen?
Tauchen auch Sie mit mir gemeinsam in den digitalen Nebel ein und gehen Sie mit mir den Weg „Raus aus der Multitasking-Falle _ Rein in ein selbstbestimmtes Leben“!
Weitere Infos unter: Team Coaching / Team Training
Quelle: Dr. Bernd Hufnagl – „Besser fix als fertig“